SPD informiert sich über den Schulalltag

Die Fraktionsvorsitzende der SPD Ratsfraktion, Maria Winter, und der Vorsitzende der AG60plus, Uwe Rozema, besuchten die Grundschule Am Wall, um sich ein Bild über die organisatorischen und unterrichtlichen Abläufe in dieser offenen Ganztagsschule während der Corona-Zeit machen zu können. Die Schulleiterin Frau Gudrun Stüber erläuterte sehr ausführlich den aktuellen Schulalltag mit all seinen positiven und negativen Auswirkungen.

v.i.n.r. MariaWinter, Uwe Rozema und Gudrun Stüber
v.i.n.r. MariaWinter, Uwe Rozema und Gudrun Stüber Bild: SPD._Mandel

Die GS Am Wall hat zurzeit 193 Schüler und Schülerinnen, davon ca. 40 Kinder mit einem Migrationshintergrund. Sie ist eine der Schulen in der Stadt Emden, die von Montag bis Freitag auch am Nachmittag, also außerhalb der offenen Ganztagsbeschulung 40 Kinder durch die außerschulische Schulkindbetreuung des Grünen Baums betreut. Darüber hinaus ist eine Schulsozialpädagogin in die Sozialarbeit eingebunden, um u.a. Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, Eltern und Erziehungsberechtigte, wie auch Lehrerinnen, Lehrer sowie die Schulleitung zu beraten.

Die letzten Monate der Corona – Zeit haben viele Veränderungen in der Schule erforderlich gemacht. Um die Auflagen der Landesregierung zur Pandemie umzusetzen, wurden z.B. Schulbeginn und Pausen zeitversetzt. Gudrun Stüber lobte an dieser Stelle ausdrücklich die Kooperation der Eltern. Die Klingel ist abgeschaltet, somit gibt es keinen Druck durch die zeitversetzten Pausen, Schüler und Lehrer haben weniger Stress. Dennoch, auch während der Osterferien wurden in einer Notbetreuung vom Kollegium der GS Am Wall Kinder betreut. Auch an dieser Stelle müssen die sehr disziplinierten Kinder und die Eltern ausdrücklich gelobt werden, da die Landesregierung jede Woche etwas Neues zur Umsetzung forderte.

Die somit „gezwungenermaßen“ gesammelten Erfahrungen sind nicht alle schlecht. Die Schulleitung und das Kollegium machten gute Erfahrungen mit einer reduzierten Stundentafel und kleineren Lerngruppen in den Schulklassen. Die Lehrkräfte haben mehr Zeit, können sich in den Kernfächern intensiver um die einzelnen SchülerInnen kümmern. An dieser Stelle zeigte Gudrun Stüber sich von der „Corona-Begleitung“ sowohl durch den Fachdienst der Stadt Emden mit den regelmäßigen Treffen als auch durch die regelmäßigen Informationen durch die Landesschulbehörde und Kultusminister Grant Hendrik Tonne begeistert.

Zurzeit ist „Homeschooling“ in aller Munde, so auch hier. In Sachen Digitalisierung gibt es Nachholbedarf. Das das Homeschooling an der Grundschule Am Wall funktioniert hat, ist dem Engagement und der Eigeninitiative aller Lehrkräfte zu verdanken, so Gudrun Stüber. Allerdings muss einschränkend erwähnt werden, dass die Netzgeschwindigkeit einerseits und eine umfassende technische Ausstattung der Kinder andererseits nicht immer den erforderlichen Standards gerecht wurden. Somit haben die Lehrkräfte von zu Hause aus ihr privates Netz genutzt, da das Netz in der Schule nicht ausreichend ist. Bedauerlicher Weise wurden Mittel aus dem Digitalpakt vom Schulträger noch nicht genutzt, so stand es noch nicht fest, welche Programme bzw. Endgeräte etc. von den Emder Schulen und SchülerInnen genutzt werden sollten. Dieses sollte, so der Wunsch der Schulleitung, einheitlich sein. Im Nachgang zu unserem Gespräch teilte uns Gudrun Stüber mit, dass die Grundschule Am Wall jetzt auch über das Sofortausstattungsprogramm des Bundes über die Stadt Emden Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler beantragt hat.  Außerdem hat sie sich bei der Niedersächsischen Bildungscloud angemeldet, falls die Schule ein weiteres Mal auf die Form des Homeschooling zurückgreifen muss.

Gudrun Stüber möchte, dass trotz aller Erschwernisse Corona als Chance gesehen und genutzt wird. Die Erfahrungen in dieser Zeit sind wichtig und müssen verwertet werden, sollten Anlass sein, dass über kleinere Klassen nachgedacht, der Lehrplan entrümpelt und sich auf das Wesentliche konzentriert wird.